Datum: 20. Mai 2015
Uhrzeit: 0:00 - 0:00
Ort: Altstädter Bücherstuben, Bierstr. 37
2015

Briefe von Stefan T. Kosinski (1925-2003)

 

Mit 16 die erste Liebe im Zweiten Weltkrieg, mit 17 verhaftet, gefoltert und dann verurteilt. Fast 40 Jahre Schweigen und Verleugnung, mit 65 Jahren Coming-out. Die Briefe von Stefan T. Kosinski sind ein bewegendes Zeugnis der Bewusstwerdung trotz tiefer Verwundungen, die nie wirklich heilen konnten.

 

Stefan ist 17 Jahre, als er 1942 wegen eines Liebesbriefes an einen jungen deutschen Soldaten im besetzten Polen zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wird. Den Zweiten Weltkrieg, die Jahre der Folter, Gefangenschaft und Erniedrigung bis Mai 1945 überlebt der junge Pole nur knapp. Mit 65 Jahren begegnet er dem 30 Jahre jüngeren Deutsch-Niederländer Lutz van Dijk und verfasst mit ihm zusammen das Jugendbuch Verdammt starke Liebe (1991), bis heute das einzige Jugendbuch zur Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit weltweit und seitdem in zahlreiche Sprachen übersetzt. Gut zwölf Jahre korrespondieren beide – bis kurz vor Stefans Tod 2003. Seine erst nun veröffentlichten Briefe dokumentieren die spannende Bewusstwerdung eines ehemals verfolgten schwulen Mannes, sein beinah rauschhaftes Coming-out auf seiner ersten Lesereise in die USA bis hin zu den erneut aufkommenden tiefen Ängsten zum Ende seines Lebens.

 

Veranstalter: Altstädter Bücherstuben und Gay in May e. V.

 

Gefördert aus Mitteln des Landes Niedersachsen in Kooperation mit dem Queeren Netzwerk Niedersachsen

 

Eintritt frei