Datum: 9. Mai 2016
Uhrzeit: 0:00 - 0:00
Ort: Uni-EW-Gebäude, Seminarstraße 20, Hörsaal E10
2016

Eine Familie am Rande des Nervenzusammenbruchs – und darüber hinaus zugleich eine berührende Geschichte um drei unterschiedliche Brüder.

 

Werner (Herbert Knaup) ist ein cholerischer Politiker, der das europaweite Dosenpfand einführen will, Hans-Jörg (Moritz Bleibtreu) ist sexsüchtig und masturbiert auf der Damentoilette einer Bibliothek, und dann ist da noch als dritter Bruder der Familie Tschirner, Martin (Martin Weiß), aus dem schließlich eine Schwester namens Agnes wurde.

 

Als Skandal- und Ausnahmeregisseur Oskar Roehler „Die Unberührbare“, „Tod den Hippies! Es lebe der Punk!“) im Jahre 2004 „Agnes und seine Brüder“ verfilmte, waren die Vergleiche des Feuilletons zahlreich: Eine deutsche Version von „American Beauty“ sei dies, die Figurenkonstellation und der Regiestil erinnerten nicht wenige an Rainer Werner Fassbinder, das Drehbuch weise angeblich Gemeinsamkeiten zu Jonathan Franzens Bestseller „Korrekturen“ auf.

 

Doch vor allem ist „Agnes und seine Brüder“ ein sehr eigenständiger Film , der zwar das Thema „Transsexualität“ zwar schon im Titel als ein zentrales Handlungselement andeutet, dies jedoch als selbstverständlichen Teil des, wenngleich turbulenten Lebens, der drei Hauptprotagonisten nicht weiter hinterfragt, sondern als (fast) alltäglichen Bestandteil der Handlung mit einbaut. So wie es auch sein sollte.

 

Bis in die kleinsten Nebenrollen ungewöhnlich und prominent besetzt (von Tom Schilling über Katja Riemann, Fassbinder-Star Margit Carstensen bis hin zu Pornosternchen Kelly Trump und Til Schweiger), ist „Agnes und seine Brüder“ nicht nur einer der wichtigsten, sondern auch besten deutschen Filme der 2000er-Jahre geworden.

 

„Agnes und seine Brüder“. D 2004. Regie und Drehbuch: Oskar Roehler. D.: Mit Martin Weiß, Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup, Vadim Glowna, Tom Schilling, Katja Riemann, Margit Carstensen, Oliver Korritke, Martin Semmelrogge, Kelly Trump, Til Schweiger. 111 Min. FSK: ab 16.

 

Veranstalter: Uni-Film

 

Kostenbeitrag: 2,50€