GAY IN MAY, die schwul-lesbischen Kulturtage in Osnabrück, öffnen wieder ihre Pforten, und setzen damit eine stolze Tradition fort: Denn GAY IN MAY ist mit der jetzt 34. Ausgabe das am längsten kontinuierlich stattfindenden Festival seiner Art in Deutschland. Ein Aushängeschild für die Friedensstadt Osnabrück und längst überregional bekannt.
„Vorhang auf“ auf zu GAY IN MAY 2012, zu Kinoveranstaltungen, Vorträgen und Diskussionen, zu Party und Kleinkunst und vielem mehr. Zwischen dem 24. April und dem 4. Juni 2012 gibt es also viel zu erleben.
Einer von vielen Höhenpunkten wird die Verleihung des bereits 21. Rosa Courage-Preises sein. Am 4. Mai zeichnet das GAY IN MAY-Team damit Manfred Bruns im Friedenssaal des Rathauses der Stadt Osnabrück aus. Der inzwischen weit bekannte Preis würdigt Bruns besonderes Engagement als früherer Bundesanwalt am Bundesgerichtshof und Mitglied der AIDS-Bundestagsenquete-Kommission, seinen Einsatz für die Rechte von Homosexuellen und Menschen, die HIV-positiv sind oder an AIDS erkrankt sind.
„Respekt!“, das diesjährige GAY IN MAY-Motto, passt damit ganz besonders auch auf den Preisträger.
Denn Flagge zu zeigen ist – immer noch, immer wieder – wichtig. Viele Vorurteile herrschen noch immer, wenn es um die Belange queerer Lebensformen geht. Dass das auch ein leider oft verdrängtes Problem unter Migranten ist, zeigt die Veranstaltung mit dem türkischstämmigen Nachwuchs-Theaterregiestar Nurkan Erpulat (2. Mai, Städtische Bühnen Osnabrück). „Bist du schwul oder Türke?“ heißt sein provokant betiteltes Theaterstück, mit dem er sich in einem Podiumsgespräch beschäftigt.
Längst Respekt erlangt haben aber auch Rosa von Praunheim und Ralf König. Als Filmemacher und Comiczeichner haben die beiden prominenten, ebenfalls mit dem Rosa Courage-Preis ausgezeichneten Künstler nun einen Dokumentarfilm über die schwulen Knollennasenmänner des berühmten Karikaturisten gedreht. Am 8. Mai wird der bereits auf der Berlinale gefeierte Film erstmals in Osnabrück in der Lagerhalle zu sehen sein.
Grund zum Feiern gibt es natürlich auch: Etwa auf der GAY IN MAY-Party am 12. Mai in der Lagerhalle, der die erotische „Love Bites“-Kleinkunst-Veranstaltung vorangeht.
Daneben finden weitere Kinoveranstaltungen statt, ein GAY IN MAY-Gottesdienst, Rechtsberatung für Schwule und Lesben, sowie zwei Lesungen: Rainer Hörmann geht in seinem Buch „Immer wieder Samstags“ der Frage nach, „was die schwule Welt (noch) zusammenhält“(am 22. 5., Lagerhalle), während es Stefanie Zesewitz mit ihrem Roman „Der Duft von Seide“ erotisch knistern lässt (23. 5., Thalia-Buchhandlung).
Ein Höhepunkt wird auch „Mit Frack und Fummel“ (2. 6., Blue Note) sein, wenn Jezebel Ladouce frech-fröhliche Chansons zum Besten gibt. Er/sie verführt das Publikums dabei mit Rollentausch-Spielen und gibt dem Spruch „Viva la Diva!“ eine ganz neue Bedeutung.